Powerdoppler ist ein Synonym für den technisch genaueren Terminus „amplitudenkodierter Farbdoppler“. Daraus geht hervor, dass im Gegensatz zum Farbdoppler (CFM), der Frequenzverschiebungen als Farb- oder Kurvenspektrum richtungsabhängig kodiert, der Powerdoppler den Energiegehalt (Amplituden) der reflektierten Signale darstellt. Der Energiegehalt errechnet sich als Summe über alle gemessenen Doppler-Shifts.
Die Skala für den Powerdoppler ist daher einfarbig, weil die Richtungsinformationen des Doppler-Shifts nicht ausgewertet werden. Helle Farbe bedeutet hoher Energiegehalt, dunkle Farbe niedriger Energiegehalt der reflektierten Signale.
Je mehr intravasale „Reflektoren“ vorhanden sind, desto heller die Farbdarstellung im amplitudenkodierten Farbdoppler. Das heisst, der Powerdoppler „leuchtet“ bei der Erfassung vieler, eng aneinander liegender, langsam fliessender Erythrozyten (venös und hoher Hb). Er eliminiert zwar nicht das 90°-Problem, ist aber bei kritischen Winkeln gegenüber dem Farbdoppler sensitiver.
Das Video zeigt eine PWD Aufnahme des rechten Halses im (fast) 90° Winkel. Das Signal in der A. carotis communis „hängt etwas hinterher“. Das venöse Signal der komprimierten V. jugularis interna ist deutlich zu erkennen (Aufnahme mit einer PRF von 1 kHz).
[vimeo 120632938 w=500 h=404]
Weil die Richtungsinformationen nicht ausgewertert werden, unterliegt der Powerdoppler nicht dem Problem des aliasing. Das bedeutet, die PRF kann niedrig gestellt werden. Eine niedrige PRF bedeutet eine längere PRP mit der Folge, Dopplersignale aus der Tiefe messen zu können.
Der Powerdoppler ist aus den Gründen der geringeren Winkelabhängigkeit, der guten Sensitivität von niedrigen Flüssen nicht völlig unabhängig vom Einschallwinkel, er löst nicht das 90°-Problem der sonografischen Regionalanästhesie, aber er ist gegenüber dem Farbdoppler deutlich sensitiver.
Die Detektion von Arterien und Venen ist zur Vermeidung intravasaler LA-Injektionen gleichermassen wichtig.
Weil Venen aber wesentlich schwieriger aufgrund der fehlenden Pulsationen und der häufigen Kompression durch die Schallsonde zu detektieren sind, ist aus unserer Sicht der Powerdoppler mit einer niedrigen PRF bei ultraschallgestützten peripheren Nervenblockaden das Dopplerverfahren der Wahl.
Ein möglicher Nachteil des Powerdopplers ist seine geringe zeitliche Auflösung.